04.05.2024

Bau-Tarifstreit:

Heimische Bauunternehmen sollen Druck auf Arbeitgeberverbände machen

Heimische Bauunternehmen sollen Druck auf Arbeitgeberverbände machen Foto: IG Bau

Auf den Baustellen im Landkreis Limburg-Weilburg könnten sie bald stillstehen: „Bagger, Kräne, Betonmischer – alle im ‚Ruhemodus‘. Das droht, wenn der Bau in den Streik rutscht“, warnt Karl-Heinz Michel. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Wiesbaden-Limburg spricht von einer „extrem heiklen Phase für die Bauwirtschaft im Kreis Limburg-Weilburg“.

IG BAU warnt: 
Grund sei das drohende Platzen der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. „Drei Verhandlungstreffen haben die Arbeitgeber scheitern lassen. Jetzt liegt ein Schlichterspruch auf dem Tisch. Aber Bauhandwerk und Bauindustrie machen bislang keine Anstalten, den Kompromiss zu akzeptieren. Wenn sie als Dauer-Nein-Sager weiter auf stur schalten, dann gibt es einen Bau-Streik. Und der wird auch im Kreis Limburg-Weilburg richtig weh tun“, so Karl-Heinz Michel.

Dem Bau im Kreis Limburg-Weilburg droht ein Streik und ein „Wegrutschen von Fachkräften“
Insgesamt gibt es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 247 Bauunternehmen im Landkreis Limburg-Weilburg. Aktuell arbeiten dort mehr als 3.250 Beschäftigte. „Noch jedenfalls“, so Michel. Denn der Bezirksvorsitzende der IG BAU Wiesbaden-Limburg erwartet eine „regelrechte Fachkräfte-Flucht“ von den Baustellen: „Wenn nicht mehr in die Lohntüten kommt, dann sind die Leute ruckzuck weg. Viele werden dem Bau den Rücken kehren.“ Denn wer auf dem Bau arbeite, der finde überall schnell einen neuen Job. „Das Problem dabei: Wer einmal geht, der kommt nicht wieder auf den Bau zurück“, macht
Karl-Heinz Michel deutlich.

Bau steht still 
Um das „noch in letzter Minute zu verhindern“, müssten die Bauunternehmen im Kreis Limburg-Weilburg ihren eigenen Verbänden von Bauhandwerk und Bauindustrie jetzt „gehörig auf die Füße treten“: „Es steht Spitz auf Knopf. Entweder die Arbeitgeber nehmen den Schlichterspruch an oder der Bau steht still – und wird dann auch nicht wieder richtig auf die Beine kommen“, warnt Michel.

Schicksalsstunde für den Bau
Die Gewerkschaft spricht von einer „Schicksalsstunde für den Bau“. Bauhandwerk und Bauindustrie in Hessen hätten es jetzt in der Hand, „die Notbremse zu ziehen“. Viel Zeit bleibe ihnen dafür allerdings nicht mehr: Die Branche brauche ein schnelles Ja zum Schlichterspruch – und damit ein Signal, dass „der massive Lohnverlust, den die Inflation verursacht hat, endlich aufgefangen wird“.

Mindestens 250 Euro pro Monat mehr
Mit dem ehemaligen Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, habe ein erfahrener Schlichter eine klare Empfehlung gegeben: Bauarbeiter sollen demnach ab Mai mindestens 250 Euro pro Monat mehr bekommen. In einem Jahr würden die Löhne dann um weitere 4,15 Prozent steigen. Außerdem sollen die Azubis auf dem Bau im Kreis Limburg-Weilburg beim Start ihrer Ausbildung bereits 1.080 Euro pro Monat verdienen. „Das ist ein Paket, mit dem der Bau attraktiver wird. Und zwar so, dass er seine Leute halten und Nachwuchs gewinnen kann“, macht IG BAU-Bezirksvorsitzender Michel deutlich.

Außerdem erwarte der Schlichter ein Anziehen der Baukonjunktur.
Er geht, so die IG BAU, von einem Aufschwung beim Wohnungsbau aus: Die Zahl der dringend benötigten Wohnungen werde in den nächsten Jahren zu einer „deutlichen Steigerung“ der Aufträge und Umsätze im Bereich des Hochbaus führen“, so Bau-Schlichter Schlegel. Eine Trendwende beim Wohnungsbau sei „sehr wahrscheinlich“.

Quelle: IG BAU

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